Romani Rose
- petjerok
- 3. März
- 2 Min. Lesezeit
Romani Rose - Präsident des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma
Dreizehn direkte Verwandte von Romani Rose wurden in den Konzentrationslagern während des Nationalsozialismus ermordet, darunter auch seine Großeltern in den Lagern Auschwitz und Ravensbrück. Seit Juni 1979 führt er vor der deutschen und internationalen Öffentlichkeit den Kampf für die Bürgerrechte der deutschen Sinti und Roma; er kämpfte auch für ihren Schutz vor Rassismus und Diskriminierung, für Entschädigung der überlebenden Opfer des Holocausts – gleichzeitig machte er das Ausmaß und die historische Bedeutung des Völkermords an 500.000 Sinti und Roma im nationalsozialistisch besetzten Europa öffentlich. Im Mai 1995 erreichte Rose in Zusammenarbeit mit den Mitgliedsorganisationen des Zentralrats die Anerkennung der deutschen Sinti und Roma als nationale Minderheit in Deutschland mit eigener Minderheitensprache, was mit ihrem Ziel der gleichberechtigten Teilnahme am gesellschaftlichen und politischen Leben verbunden war.
Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma wurde im Februar 1982 gegründet. Er ist eine unabhängige Dachorganisation für 17 nationale Vereinigungen. Mit Sitz in Heidelberg ist er eine Interessenvertretung, die die Belange der deutschen Sinti und Roma auf politischer Ebene und im Bereich der Bürgerrechte vertritt. Der Zentralrat setzt sich für die gleichberechtigte Teilnahme der Sinti und Roma an der Politik und Gesellschaft ein sowie für den Schutz und die Unterstützung der Sinti und Roma als nationale Minderheit. Im Rahmen seiner Arbeit im Bereich der Bürgerrechte führt er einen ständigen Dialog mit den Landes- und Regionalregierungen über die Umsetzung der „Rahmenkonvention zum Schutz nationaler Minderheiten“ in Deutschland. Aufgrund der Bemühungen des Zentralrats wurden die deutschen Sinti und Roma 1995 offiziell als nationale Minderheit anerkannt und – gemäß der „Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen“ – das deutsche Romani als Minderheitensprache.
Auf internationaler Ebene vertritt der Zentralrat die Interessen der Sinti und Roma auf Konferenzen, die von der EU, dem Europarat und der OSZE organisiert werden. Er ist auch Mitglied zahlreicher nationaler und internationaler Minderheitenorganisationen.
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